Donnerstag, Juni 05, 2008
Eschede: Ist der TGV sicherer ?
Laut einem Spiegel Artikel wäre der TGV verglichen mit dem ICE sicherer. Ob das wirklich so ist bezweifle ich. Hier meine Komentare:
- Im Videobeitrag wird erwähnt, dass die Ursache für den Radreifenbruch nie restlos geklärt werden konnte. Stimmt aus meiner Sicht nicht. Siehe Wikipedia.
- Die beim ICE ursprünglich fehlenden Vibrationsdetektoren waren tatsächlich einen Mangelpunkt. Diese Geräte werden auch auf den Hochgeschwindigkeitszügen in Spanien und bei den neueren TRAXX Lokomotiven eingesetzt.
- Der im Abschnitt "Verhängisvolles Vorbild" gemachten Aussagen über den hohen Zeitdruck auf die Ingenieure zur Lösung des Problems mit dem Brummen stimmt. Gegen das Brummen hilft aber nicht nur häufiges Glattschleifen sondern vielleicht auch eine bessere Abstimmung des Fahrwerks, was aber zum Teil teure Neukonstruktionen von Drehgestellen oder Wagenkästen verlangen würde.
- Ob der TGV nur wegen den Jakobsdrehgestellen sicherer ist, sei dahingestellt. Es wird zwar immer wieder behauptet, aber der Nachweis fehlt. Bis heute ist zum Glück noch nie ein TGV mit 200 km/h gegen ein festes Hinderniss gefahren. Ich bezweifle, dass die Verbindung zwischen den Wagenkästen und zu den Drehgestellen beim TGV so stark ausgelegt ist, dass sie in einem solchen Fall nicht versagt. Ausserdem weiss man heute, dass ein TGV bei einem Unfall sich viel schneller auf die Seite legt als ein ICE.
- Es stimmt, dass die ICE 1 und ICE 2 eigentlich konventionelle Züge mit einer Lokomotiven sind - die Lok ist aerodynamischer und die Züge lassen sich betrieblich nicht trennen. Der TGV ist eigentlich kein lokbespannter Zug, denn Triebköpfe treiben nicht nur ihre eigene Drehgestelle an, sondern auch noch das erste Drehgestell des banachbarten Zwischenwagens. Ein vollständiger TGV Zug hat also 6 Triebdrehgestelle, ein ICE1 nur deren 4.