Sonntag, Dezember 30, 2007
SBB Schmutzbrand an eine Intercity-Zug
Nach Angaben der Medien musste der Zug nach 60 km Fahrt wegen Rauchentwicklung anhalten und die 200 Reisenden evakuiert werden. Die Rauchentwicklung sei durch einen "technischen Defekt an einer Zugsachse" entstanden. Das Feuer sei von Zug- und Lokführer mit einem Handlöscher bekämpft worden.
Aus technischer Sicht dürfte es sich hier um einen Schmutzbrand gehandelt haben. Dabei entzündet sich die Schmutzschicht unter dem Wagenboden durch die Hitze, welche von einer festgebremsten Achse ausgeht. Die Ursach liegt meist bei einem Bedienfehler der Bremse nach dem Kuppel oder nach dem Führerstandwechsel.
Feste Bremsen wurden früher von den Bahnhofvorständen der durchfahrenen Stationen entdeckt. Heute wird dies fast ausschliesslich durch Festbremsortungsanlagen (FBOA) überwacht. Diese Einrichtung besteht aus zwischen den Schwellen montierten Infrarotsensoren, welche die Radtemperatur der vorbeifahrenden Züge messen. Meist ist sie mit einer Heissläuferortungsanlage (HOA) kombiniert. Diese Einrichtung kontrolliert die Temperatur der Achslager und entdeckt somit deren Überhitzung welche zu sogenannten Heissläufern führt.
Im neuen Lötschbergbasistunnel befinden sich zum Beispiel
sechs solche Anlagen jeweils bei den roten Pfeilen:
Bei Überschreitung der Grenzwerte lösen die Anlage Alarm aus und stellen Signale auf rot. Meist kann die Anlage genaue Angaben machen, an welcher Achse die Störung aufgetreten ist.
In Amerika geben die Anlagen überdies auch noch einen Funkspruch an den Lokführer aus. Hier ein Beispiel: die Anlage gibt über Sprachausgabe den Standort, den Zustand des Zuges, die Anzahl Achsen und die Geschwindigkeit aus.
Das Netz der automatischen Überwachungsanlagen wird immer weiter ausgebaut. Neben Heissläufer und festen Bremsen können heute auch Ladungsverschiebungen, herunterhängede Bremsschläuche / Kupplungen, Flachstellen, Brände, sowie der allgemeine Zustand von Räder und Fahrwerk überwacht werden.
TU Wien - Sensorsysteme zur Automatischen Zugüberwachung (pdf)
voestalpine - Heissläufer- und Festbremsortungsanlage Phoenix MB
Wikipedia - Heissläuferortungsanlage
Wikipedia - Defect Detectors
Quelle: SF DRS, Radio DRS, BAZ
Aus technischer Sicht dürfte es sich hier um einen Schmutzbrand gehandelt haben. Dabei entzündet sich die Schmutzschicht unter dem Wagenboden durch die Hitze, welche von einer festgebremsten Achse ausgeht. Die Ursach liegt meist bei einem Bedienfehler der Bremse nach dem Kuppel oder nach dem Führerstandwechsel.
Feste Bremsen wurden früher von den Bahnhofvorständen der durchfahrenen Stationen entdeckt. Heute wird dies fast ausschliesslich durch Festbremsortungsanlagen (FBOA) überwacht. Diese Einrichtung besteht aus zwischen den Schwellen montierten Infrarotsensoren, welche die Radtemperatur der vorbeifahrenden Züge messen. Meist ist sie mit einer Heissläuferortungsanlage (HOA) kombiniert. Diese Einrichtung kontrolliert die Temperatur der Achslager und entdeckt somit deren Überhitzung welche zu sogenannten Heissläufern führt.
Im neuen Lötschbergbasistunnel befinden sich zum Beispiel
sechs solche Anlagen jeweils bei den roten Pfeilen:
Bei Überschreitung der Grenzwerte lösen die Anlage Alarm aus und stellen Signale auf rot. Meist kann die Anlage genaue Angaben machen, an welcher Achse die Störung aufgetreten ist.
In Amerika geben die Anlagen überdies auch noch einen Funkspruch an den Lokführer aus. Hier ein Beispiel: die Anlage gibt über Sprachausgabe den Standort, den Zustand des Zuges, die Anzahl Achsen und die Geschwindigkeit aus.
Das Netz der automatischen Überwachungsanlagen wird immer weiter ausgebaut. Neben Heissläufer und festen Bremsen können heute auch Ladungsverschiebungen, herunterhängede Bremsschläuche / Kupplungen, Flachstellen, Brände, sowie der allgemeine Zustand von Räder und Fahrwerk überwacht werden.
TU Wien - Sensorsysteme zur Automatischen Zugüberwachung (pdf)
voestalpine - Heissläufer- und Festbremsortungsanlage Phoenix MB
Wikipedia - Heissläuferortungsanlage
Wikipedia - Defect Detectors
Quelle: SF DRS, Radio DRS, BAZ
Dienstag, Dezember 25, 2007
HGV Strecke nach Málaga eröffnet
Nur einen Tag nach der Eröffnung der Linie Madrid - Valladolid kommt am 24. Dezember auch das letzte Stück der Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Málaga in Betrieb. Die 55 km lange Strecke führt durchs Gebirge, so dass 19 Brücken und 8 Tunnel notwendig waren, die im Gesamten etwa drei Viertel der Strecke ausmachen.
Labels: Hochgeschwindigkeitszug, renfe, Spanien
Sonntag, Dezember 23, 2007
HGV Strecke Madrid-Segovia-Valladolid eröffnet
In Spanien wurde heute morgen die Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid - Valladolid em Betrieb übergeben. Kernstück der Strecke ist der 28 km lange Guadarramatunnel.
Streckenschema mit km Angaben
Die Strecke kostete 3,6 Mia EUR. Die eine Hälfte stammt direkt aus der EU Kasse, die andere Hälfte wird von Spanien bezahlt, das sich die Ausgaben wiederum zu 65 % über Kredite der Europäische Investitionsbank finanzieren lässt. Faktisch sind somit 84 % der gesamten Kosten durch die EU finanziert.
Die Verbindungen im ganzen Nordwesten Spaniens werden verbessert durch den Einsatz der umspurbaren S130 Züge, welche sowohl auf der HGV Strecke wie auf den Breitspurlinien verkehren können. Zwischen Valladolid und Madrid verkehren die rein normalspurigen S102 Zügen. Beide Züge werden von Talgo zusammen mit Bombardier gebaut. Die darin verwendete elektrischte Ausrüstung wurde in der Schweiz entwickelt.
S130
Vmax 250 km/h auf HGV Strecke. Die Züge werden sowohl auf den HGV Strecken wie auch auf den bestehenden Breitspurstrecken eingesetzt. Der Wechsel der Spurweite erfolgt während der Fahrt durch eine Umspuranlage, wobei einzeln auf Stummelachsen sitzenden Räder mit samt den Achslagern auf die neue Spurweite eingestellt werden.
Die von Talgo und Bombardier gebaut Züge bieten 299 Plätze, die sich wie folgt aufteilen:
Fahrt eines S130 Zuges durch
die Spurwechselanlage in Rado.
S102
Vmax 330 km/h. Diese Züge können die Spurweite nicht wechseln und verkehren deshalb nur auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken. Zur Zeit sind sie auf den Verbindungen Madrid-Malaga und Madrid-Valladolid im Einsatz.
Die von Talgo und Bombardier gebaut Züge bieten 316 Plätze, die sich wie folgt aufteilen:
Links:
Tranvia (spanisch)
Streckenschema mit km Angaben
Die Strecke kostete 3,6 Mia EUR. Die eine Hälfte stammt direkt aus der EU Kasse, die andere Hälfte wird von Spanien bezahlt, das sich die Ausgaben wiederum zu 65 % über Kredite der Europäische Investitionsbank finanzieren lässt. Faktisch sind somit 84 % der gesamten Kosten durch die EU finanziert.
Die Verbindungen im ganzen Nordwesten Spaniens werden verbessert durch den Einsatz der umspurbaren S130 Züge, welche sowohl auf der HGV Strecke wie auf den Breitspurlinien verkehren können. Zwischen Valladolid und Madrid verkehren die rein normalspurigen S102 Zügen. Beide Züge werden von Talgo zusammen mit Bombardier gebaut. Die darin verwendete elektrischte Ausrüstung wurde in der Schweiz entwickelt.
S130
Vmax 250 km/h auf HGV Strecke. Die Züge werden sowohl auf den HGV Strecken wie auch auf den bestehenden Breitspurstrecken eingesetzt. Der Wechsel der Spurweite erfolgt während der Fahrt durch eine Umspuranlage, wobei einzeln auf Stummelachsen sitzenden Räder mit samt den Achslagern auf die neue Spurweite eingestellt werden.
Die von Talgo und Bombardier gebaut Züge bieten 299 Plätze, die sich wie folgt aufteilen:
- 63 Preferente (1. Klasse)
- 263 Turista (2. Klasse)
Fahrt eines S130 Zuges durch
die Spurwechselanlage in Rado.
S102
Vmax 330 km/h. Diese Züge können die Spurweite nicht wechseln und verkehren deshalb nur auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken. Zur Zeit sind sie auf den Verbindungen Madrid-Malaga und Madrid-Valladolid im Einsatz.
Die von Talgo und Bombardier gebaut Züge bieten 316 Plätze, die sich wie folgt aufteilen:
- 45 Klubklasse (Businessabteile mit Ledersessel)
- 76 Preferente (1. Klasse)
- 195 Turista (2. Klasse)
Links:
Tranvia (spanisch)
Labels: Hochgeschwindigkeitszug, renfe, Spanien
Samstag, Dezember 22, 2007
Renfe S/253
Renfe Mercancias hat im November 2006 bei Bombardier 100 Gleichstromlokomotiven bestellt. Die erste TRAXX für Spanien dreht nun Runden auf der Versuchsanlage in Wildenrath. (DSO)
Die Lokomotive wurde in Vado Ligure (Italien) gebaut und auf der Strasse nach Wildenrath transportiert. Für den Zusammenbau waren zwei grosse Autokranen im Einsatz.
Die Lokomotive wurde in Vado Ligure (Italien) gebaut und auf der Strasse nach Wildenrath transportiert. Für den Zusammenbau waren zwei grosse Autokranen im Einsatz.
Mittwoch, Dezember 19, 2007
Stadler baut Rangierloks für SBB
Freitag, Dezember 14, 2007
NJT ALP-46
Gemäss einem Bericht im nj.com kauft NJT für 244 Mio USD 27 weitere ALP-46 Lokomotiven bei Bombardier.
Labels: Bombardier
Montag, Dezember 10, 2007
SBB Re 4/4 I
Gestern sichtete ich die Re 4/4 I 10019 auf der Hohenzollernbrücke. Diese Lokomotive ist über 60 Jahre alt und immer noch im Einsatz für die Centralbahn AG.
Es gibt noch die folgenden "Badewannen":
Es gibt noch die folgenden "Badewannen":
- 2 Stk bei SBB Historic (10001 in Olten, 10044 in Rapperswil)
- 6 Stk bei Classic Rail
- 3 Stk bei Centralbahn AG (Sonderfahrten für Eisenbahn-Kurier)
- 1 Stk bei Transeurop Express (lange Zeit in Wien Süd abgestellt und vergammelt)
Samstag, Dezember 08, 2007
Der letzte Autozug nach Lecce
Die Nachtzugverbindung nach Lecce wurde am 28. Oktober eingestellt. WOZ
SBB Doppelstocktriebzüge und Zwischenwagen
Die SBB kauft neues Rollmaterial für 1.4 Mia CHF. Die Vergabe der Ausschreibung wird spannend. Die Vertragsunterzeichnung ist im April 2008, die Fahrzeuge sollen von 2010 bis 2015 geliefert werden.
Die Ausschreibung wurde im April 2007 im Handelsblatt veröffentlicht. Sie besteht aus zwei Teilen, die auch getrennt vergeben werden können.
Doppelstückige Triebzüge
für Zürcher S-Bahn
100 m lang (4 Wagen), 60 Stück + 160 Stück Option
zusätzlich anzubietende Varianten:
Doppelstöckige Zwischenwagen mit Niederflurbereich
113 Stück + 40 Stück Option
Die Angebote werden wie folgt gewichtet:
Ich vermute dass es zwei Bietergemeinschaften geben könnte:
Nach einem Interview mit Cash will Peter Spuhler neue Werkhallen bauen und weitere Arbeitsplätze schaffen. Stadler Rail will weiterhin nicht an die Börse gehen.
Anders als unter schweizweit.net behauptet, würde aber auch bei einer Vergabe an Bombardier das Geld nach Kanada fliessen sondern mehrheitlich in der Schweiz und in Deutschland bleiben.
Der "weltweite Durchbruch" wird Stadler auch nicht mit dem SBB Auftrag gelingen, aber ich denke, dass das auch nicht das Ziel von Peter Spuhler ist. Stadler Rail ist aber gut in Deutschland, Italien und Amerika vertreten. Vorallem in Deutschland wurden in letzter Zeit etliche Aufträge an Land geholt.
Das starke Wachstum von Stadler wird vorallem durch ehemaliges Bombardier-Personal begünstigt, das die Werkschliessungen in der Schweiz nicht richtig verdaut hat und bereits die Fachkompetenz und die Kontakte in der Bahnwelt hat.
Weitere Links zum Themas:
Die Ausschreibung wurde im April 2007 im Handelsblatt veröffentlicht. Sie besteht aus zwei Teilen, die auch getrennt vergeben werden können.
Doppelstückige Triebzüge
für Zürcher S-Bahn
100 m lang (4 Wagen), 60 Stück + 160 Stück Option
zusätzlich anzubietende Varianten:
- Längerer Züge
150 m lang (6 Wagen), 40 Stück + 110 Stück Option - Kürzerer 2-System-Züge für die S-Bahn-Basel
mit Zulassung für Frankreich
50 m lang (2 Wagen), 25 Stück - Fernverkehrsvarianten
für die 100 m und 150 m Züge - TSI Crash Standard
- Zulassung für Deutschland
- Mischtraktion mit RABe 514 (Siemens Züge S-Bahn Zürich)
für die 100 m und 150 m Züge
Doppelstöckige Zwischenwagen mit Niederflurbereich
113 Stück + 40 Stück Option
Die Angebote werden wie folgt gewichtet:
- 50 % Gesamtwirtschaftlichkeit
- 20% Erfüllung der Anfroderungen
- 15 % Erfüllung Werkliefervertrag
- 15 % Verwendung bewährter Technik
Ich vermute dass es zwei Bietergemeinschaften geben könnte:
- Bombardier mit Siemens zusammen
- Stadler mit Alstom zusammen. Alstom ist die Besitzerin der Technologie für die Kasten der IC2000-Doppelstockwagen und der S-Bahn-Zürich.
Nach einem Interview mit Cash will Peter Spuhler neue Werkhallen bauen und weitere Arbeitsplätze schaffen. Stadler Rail will weiterhin nicht an die Börse gehen.
Anders als unter schweizweit.net behauptet, würde aber auch bei einer Vergabe an Bombardier das Geld nach Kanada fliessen sondern mehrheitlich in der Schweiz und in Deutschland bleiben.
Der "weltweite Durchbruch" wird Stadler auch nicht mit dem SBB Auftrag gelingen, aber ich denke, dass das auch nicht das Ziel von Peter Spuhler ist. Stadler Rail ist aber gut in Deutschland, Italien und Amerika vertreten. Vorallem in Deutschland wurden in letzter Zeit etliche Aufträge an Land geholt.
Das starke Wachstum von Stadler wird vorallem durch ehemaliges Bombardier-Personal begünstigt, das die Werkschliessungen in der Schweiz nicht richtig verdaut hat und bereits die Fachkompetenz und die Kontakte in der Bahnwelt hat.
Weitere Links zum Themas:
- Interview in persoenlich.com
- Stadler Rail in Wikipedia
- Stadler's Doppelflirt im Blick
Deutschland
- DB will in den englischen Personenverkehr einsteigen und möchte die Chiltern Railways kaufen. Diese Bahn machte 2005 Schlagzeilen weil eine Überdeckung einstürzte, die eigens für den Bau eines Tesco Marktes erstellt wurde. Der Grossverteiler musste den Schaden von ca. 12 Mio EUR übernehmen.
- DB Railion fährt ab Montag täglich 10 Güterzüge von Rotterdam über die Betuweroute ins Ruhrgebiet. Für den neuen Verkehr werden 4 Lokomotiven der Baureihe 189 mit einer provisorischen Zulassung für die Niederlande eingesetzt. Die Lokomotiven haben eine auffällige weisse Front, wie sie von der niederländischen Zulassungebehörde gefordert wird.
Labels: Betuweroute, deutsche bahn
Schweiz
Samstag, Dezember 01, 2007
Europäische Bahnreform
Im Auftrag der Deutschen Bahn wurde zum dritten Mal eine Studie zur Liberalisierung des Eisenbahnmarktes in Europa erstellt. Dem Auftraggeber entsprechend ist die Studie deutschlandlastig. Ausserdem scheint Siemens herstellermässig klar bevorzugt zu sein.
Die im ersten Teil erzeugten Indizes zeigen teilweise nicht das tatsächliche Bild. Deutschland belegt zum Beispiel trotz komplizierter Fahrzeugzulassung ein guter Platz.
Im zweiten Teil werden die einzelnen Länder, deren grössten EVUs und teilweise auch die angewandten Verhinderungstaktiken aufgezeigt.
Liberalisierungsindex Bahn 2007 (pdf, 3.1 MB)
(via Litra)
Die im ersten Teil erzeugten Indizes zeigen teilweise nicht das tatsächliche Bild. Deutschland belegt zum Beispiel trotz komplizierter Fahrzeugzulassung ein guter Platz.
Im zweiten Teil werden die einzelnen Länder, deren grössten EVUs und teilweise auch die angewandten Verhinderungstaktiken aufgezeigt.
Liberalisierungsindex Bahn 2007 (pdf, 3.1 MB)
(via Litra)
Labels: Europa
Winterthur: S-Bahn-Unfall
Im Feierabendverkehr kam es in Winterthur zu einer Streifkollision zwischen einem Güterzug und einer dreiteiligen S-Bahn. Der Ausfall der Doppelstockzüge dürfte die SBB empfindlich treffen, da der Fahrzeugbestand für die Zürcher S-Bahn ohnehin schon ziemlich knapp ist.
Tagi
20 Minuten
Tagi
20 Minuten